Tod von Angehörigen
Ereignis
Ein Familienmitglied eines Schülers bzw. einer Schülerin verunglückt tödlich oder verstirbt auf Grund von Krankheit.
Informationskette
- Ein Elternteil oder Angehöriger wird dies üblicherweise sehr schnell der Schule (Direktor:in oder Klassenvorstand bzw. Klassenvorständin) bekannt geben
- Direktor:in informiert unverzüglich (auch am Wochenende) das Krisenteam, das Krisenteam bereitet eine Krisenintervention für den darauffolgenden/ersten Schultag nach den Ferien vor bzw. nimmt umgehend Kontakt mit dem Klassenvorstand oder der Klassenvorständin auf und unterstützt diese bei Bedarf
Erste Schritte
für Krisenteam und Schulleitung
- Aussprechen von Beileid an die Angehörigen
- Einholung von Informationen über die Todesursache (vor allem um oft entstehenden Gerüchten entgegenwirken zu können)
- Das Krisenteam koordiniert, welche Lehrperson welchen Bereich übernimmt. Unterstützung der Klassen-Lehrpersonen bzw. des Klassenvorstands/der Klassenvorständin
- Krisenteam hält im Notfall Rücksprache mit außerschulischen Unterstützungssystemen bzw. fordern notfalls Unterstützung an
- Informieren die Eltern über erfolgte Klasseninterventionen oder schicken bei Bedarf einen Elternbrief aus (Eltern der betroffenen Klasse/n kurz informieren, was von der Schule aus unternommen wurde)
für Lehrpersonen
- Lehrpersonen bereiten in Abstimmung mit dem schulischen Krisenteam umgehend strukturierte Gespräche in der Klasse vor und holen sich Hilfe, wenn Sie das Gefühle haben, dies nicht alleine zu schaffen
- Lehrpersonen bzw. Mitglieder des schulischen Krisenteams sprechen den Todesfall in der Klasse an, führen strukturierte Gespräche (Klassenintervention) durch und arbeiten prinzipiell nach den Regeln der Psychischen Ersten Hilfe - Interventionen immer zu zweit durchführen
- Lehrpersonen, die sich das zutrauen, sprechen Schüler:innen an, von denen sie das Gefühl haben, dass sie besonders betroffen sind
Hintergrundwissen
Todesfälle müssen – zumindest in der betroffenen oder mitbeteiligten Klasse – immer zum Thema gemacht und besprochen werden.
Nicht unaufhörlich jeden Tag in jeder Unterrichtsstunde, sondern einmal mittels einer strukturierten Gesprächsform.
Die Schulstruktur soll beibehalten werden – bitte die Schüler:innen nicht vorzeitig aus dem Unterricht entlassen. Schularbeiten/Prüfungen desselben Tages/derselben Woche sollten nach Möglichkeit verschoben werden.
Für betroffene Schüler:innen kann sich eine Relativierung von Alltagsproblemen ergeben, Verständnis dafür aufbringen.
Einfache und bewältigbare Aufgaben geben und Aktivitäten ermöglichen, die das Sicherheitsgefühl von Schüler:innen wieder herstellen helfen.
Bei längerdauernden Verhaltensauffälligkeiten/auffälligen Verhaltensweisen von Kindern/Jugendlichen deren Eltern informieren.
Einrichtungen Nachsorgearbeit
Wenn Eltern merken, dass dem Kind/dem Jugendlichen die Bewältigung des Todesfalles auch nach längerer Zeit noch große Probleme macht oder Verhaltensänderungen auftreten, können niederschwellige Beratungseinrichtungen aufgesucht bzw. kann psychologische/ psychotherapeutische Unterstützung angedacht werden.
- Schulpsychologische Beratungsstellen (auch österreichweit)
https://bildung-tirol.gv.at/service/schulpsychologie/abteilungsleitung-… - Rat auf Draht https://www.rataufdraht.at/ Notrufnummer Tel. 147
- Psychologen https://www.boep.or.at/psychologische-behandlung/psychnet
- Psychotherapeuten https://www.psychotherapie.at/